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Der Lebenskreislauf von Hörgeräten

Eine umfassende Lebenszyklusanalyse (Life-Cycle-Assessment) zeigt die Auswirkungen auf das Klima von Signia Hörgeräten über die gesamte Lebenszeit auf.

Wie werden Klimaauswirkungen von Hörgeräten berechnet?

Signia beauftragte das Ingenieur- und Managementberatungsunternehmen Ramboll mit der Durchführung einer Ökobilanzstudie gemäss ISO-Normen für zwei vergleichbare Hörgeräte, eines mit Batterielösung und eines mit wiederaufladbarer Lithium-Ionen Akkutechnologie. Das übergeordnete Ziel war es, die Umweltauswirkungen zweier vergleichbarer Hörgeräte mit unterschiedlichen Batterielösungen zu untersuchen und zu verstehen. Eine solche Lebenszyklusanalyse betrachtet die Umweltauswirkungen des gesamten Lebensweges eines Produkts von der Rohstoffgewinnung und der Herstellung über den Transport und die Nutzung bis hin zur Entsorgung.

Der Lebenskreislauf von Produkten

Um die Ökobilanz eines Produktes ganzheitlich bewerten zu können, müssen die gesamten Umweltauswirkungen des Lebenszyklus eines Produktes betrachtet werden. Diese Lebenszyklusanalyse nennt man in der Wirtschaft «Cradle to Grave-Prinzip» (deutsch: «von der Wiege zur Bahre»). Hier ein Überblick über die fünf Phasen des Lebenskreislauf von Produkten:

 

  • Rohstoffgewinnung: Förderung diverser Metalle (Zink, Stahl, Nickel, Kupfer etc.), Herstellung von Plastik sowie Wasserverbrauch
  • Produktion & Montage:  Elektronische Komponenten wie Spulen, Stecker, Kabel, Halterungen, Hörer, Mikrofone, Verstärker, Gehäuse sowie die Endmontage des Gerätes
  • Transport: In unserem Fall von der Produktionsstätte in Singapur nach Polen ins europäische Verteilzentrum und schliesslich ins Fachgeschäft in der Schweiz
  • Nutzung: Die Anzahl der während der gesamten Lebensdauer des Hörgeräts benötigten Batterien sowie die Strommenge zum Laden der Akkus der wiederaufladbaren Hörgeräte
  • Entsorgung: Recyclingverfahren zur Rückgewinnung von Metallen sowie Aufbereitungsverfahren für Lithium-Ionen-Akkus

 

Aufbau des Life Cycle Assessment (LCA)

LCAs bzw. Ökobilanzen werden gemäss den Normen DIN ISO 14040/14044 in 4 Schritten durchgeführt.


1.    Ziel und Anwendungsbereich: Welche Erzeugnisse werden unter welchen Rahmenbedingungen analysiert und verglichen?

Wie bereits erwähnt ist das übergeordnete Ziel dieser Untersuchung, die Umweltauswirkungen zweier vergleichbarer Hörgeräte mit unterschiedlichen Batterielösungen zu untersuchen. Wie bei LCA-Studien üblich, müssen für alle Teile der untersuchten Systeme (Hörgeräte, Batterien, Nutzungsphase usw.) mehrere Annahmen getroffen werden, um einen aussagekräftigen und strukturierten Vergleich zu ermöglichen. Die wichtigsten Annahmen in dieser Untersuchung sind:

  • Zwei Hörgeräte werden 12 Stunden pro Tag parallel genutzt
  • Die festgelegten Hörgeräteeinstellungen werden über das Jahr hinweg konstant genutzt
  • Die durchschnittliche Lebensdauer der Hörgeräte beträgt 5.5 Jahre
  • Zink-Luft Batterien halten 6 Tage
  • Lithium-Ionen-Batterien werden jede Nacht im Ladegerät aufgeladen
  • 15% der Lithium-Ionen-Akkus müssen während der Lebensdauer des Hörgerätes ausgetauscht werden
  • 1,03 Wh Energie werden benötigt, um 2 Lithium-Ionen-Akkus sowie das Ladegerät einen Tag lang zu betreiben
  • Ein Ladegerät wird für den gesamten Lebenszyklus beider Hörgeräte benötigt
  • Angemessenes Nutzungsverhalten wird vorausgesetzt (z.B Entnahme der Zink-Luft Batterien bei Nichtgebrauch)

Basierend auf diesen Annahmen wurde anschliessend die folgende Nutzung für den Vergleich dieser Ökobilanz definiert:

«Nutzung von zwei Hörgeräten für 12 Stunden pro Tag mit einem durchschnittlichen Nutzungsprofil über einen Zeitraum von 5 ½ Jahren in der EU-28.»

2.    Sachbilanz: Welche Energieströme fallen im Lebensweg des Produkts an?

In der ersten Phase wurde definiert, welche Daten wie gesammelt werden sollen. In der zweiten Phase werden diese Daten nun durch das wissenschaftlich fundierte Verfahren der Ökobilanzierung nach ISO 14040/44 gesammelt. Zum Beispiel Emissionen in Luft, Land oder Wasser, Rohstoffe und Ressourcen sowie verschiedene Energiearten. Ziel ist es, in Phase 1 definierte Umweltein- und -ausgänge zu sammeln und zu strukturieren.

 

3.    Wirkungsabschätzung: Wie werden die Ergebnisse hinsichtlich der Umweltauswirkungen bewertet?

Die Auswertung zeigt, dass die Zink-Luft-Batterien bei der nicht wiederaufladbaren Hörgerätelösung allein 80% der gesamten verursachten Emissionen ausmachen. Bei den wiederaufladbaren Hörgeräten entspricht der Lithium-Ionen-Akku nur etwa 5% der Gesamtemissionen. Der Strom für das Laden des Akkus macht durchschnittlich 9% des Gesamtverbrauchs aus. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Verteilung der Umweltauswirkungen je nach Hörgerätesystem sehr unterschiedlich ist. Es gibt einen eindeutigen Umweltvorteil für die wiederaufladbare Hörgerätelösung.

 

4.    Auswertung: Wie werden die Ergebnisse zusammenfassend beurteilt?

Die wiederaufladbare Hörgerätelösung spart Umweltauswirkungen in allen 18 Kategorien, darunter Klimawandel, Feinstaubbildung, fossiler Abbau, Süsswasserverbrauch, Toxizität für Menschen, Landnutzung, Metallabbau. *
Die wiederaufladbare Hörgerätelösung spart durchschnittlich 65% der Auswirkungen einer gleichwertigen, nicht wiederaufladbaren Hörgerätelösung mit Batterien. *
Eine nicht wiederaufladbare Hörgerätelösung hat im Vergleich zu einer wiederaufladbaren Lösung während des gesamten Lebenszyklus eine deutlich höhere Umweltbelastung, selbst wenn die Ladeeinheit und der Strom zum Laden berücksichtigt werden. *

Signia hat das umfangreichste Portfolio für wiederaufladbare Hörgeräte

Mit der durchgeführten Studie haben wir jetzt einen soliden Beweis dafür, wie viel besser wiederaufladbare Hörgeräte für die Umwelt sein können, und das ist wichtig! Eine geringere Umweltbelastung bedeutet nicht, dass auf Qualität und Komfort verzichtet werden muss. Wiederaufladbare Hörgeräte sind äusserst praktisch, denn sie können ganz einfach nachts in das Ladegerät gesteckt werden und sind anschliessend einen ganzen Tag einsatzbereit.
Signia hat eines der grössten Angebote an wiederaufladbaren Produkten in der Branche, das alle Formfaktoren abdeckt. Angefangen bei Signia Active und Insio AX für Im-Ohr-Lösungen über Pure Charge&Go AX und Styletto AX für RIC-Geräte bis hin zu den HdO-Lösungen von Motion Charge&Go X.

 

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* White Paper - Comparison of battery solutions for hearing aid devices (in Englisch)

zu Nachhaltigkeit von Signia

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